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Texte schreiben lernen

Texte schreiben lernen

Gute Texte sind für viele Bereiche des Lebens essentiell. In der Schule wird der Grundstein für einen guten Schreibstil gelegt. Grundsätzlich kann jeder lernen, gute Texte zu schreiben. Hierfür müssen die Kreativität fortlaufend trainiert und der Wortschatz erweitert werden. In den folgenden Abschnitten werden wir daher auf zwei grundlegende Textformen eingehen:

  • Informierende Texte
  • Argumentierende Texte

Informierende Texte

Bei informierenden Texten handelt es sich um Sachtexte, welche den Leser neutral über ein Thema informieren sollen. Die Informationen werden aus verschiedenen, belegten Quellen gesammelt und dargestellt. Ziel eines informierenden Textes ist die Vermittlung von wichtigen Kenntnissen unter Berufung auf Quellen.

Informierende Texte sind zum Beispiel:

- Wissenschaftliche Texte

- Fachartikel

- Blogartikel

- Zeitungsartikel

- Broschüren

- Lexikoneintrag

- Tatsachenberichte

Einen informierenden Text schreiben: Vorbereitung

Zuallererst muss der Schreibende selbst Spezialist in dem gewählten Thema werden. Eine gründliche Recherche ist also unabdingbar. Verschiedene Quellen sollten gesichtet und sich ggf. für eine Position/Theorie entschieden werden. Für einen informierenden Text sind Schaubilder wie Diagramme oder Tabellen hilfreich bei der Darstellung.

Die wichtigsten Merkmale von Informierenden Texten sind:

- Präsens

- Sachlichkeit

- Einleitung, Hauptteil, Schluss

- Inhalt: Wichtige Informationen und Erkenntnisse

Einen informierenden Text schreiben – So geht’s!

Im Folgenden wird ein Überblick über die Inhalte der drei Elemente eines Informationstextes gegeben:

Einleitung: Das Interesse des Lesers muss hier geweckt werden. Dafür sollte zuallererst die Zielgruppe festgelegt und der Schreibstil dementsprechend angepasst werden. Danach wird das Thema vorgestellt und erläutert, worüber genau informiert wird.

Hauptteil: Das Thema sollte hier in einer sinnvollen Gliederung in allen Einzelheiten dargestellt werden. Besonders wichtig ist es, jeden Aspekt mit entsprechender Quelle zu versehen. Gedankengänge und Zusammenhänge sollten ausführlich und verständlich beschrieben und Fremdwörter erklärt werden.

Schluss: Der Schluss stellt eine Zusammenfassung des Hauptteils dar. Die wesentlichen Aspekte werden kurz und knapp dargestellt und das Ergebnis erläutert. Hier ist es wichtig, darauf zu achten, ob der Schluss weiterhin neutral gehalten werden soll oder eine Stellungnahme verlangt ist.

Argumentierende Texte

Bei argumentierenden Texten (auch Argumentation, Erörterung) handelt es sich um die Darstellung der eigenen Meinung. Ziel der Argumentation ist es, den Leser von dieser Meinung zu überzeugen. Dafür werden Argumente verglichen und gegeneinander abgewogen. Man unterscheidet zwischen einer freien und einer textgebundenen Argumentation.

Freie Argumentation 

Textgebundene Argumentation

Es wird eine Fragestellung vorgegeben zu welcher eigene Argumente gefunden werden müssen. 

Diese Argumente müssen so dargestellt werden, dass der Leser überzeugt wird.

Es wird ein Text vorgegeben. 

Hier soll die Argumentation des Autors analysiert werden und durch eine eigene Darstellung ergänzt werden.

 

Die wichtigsten Merkmale von argumentierenden Texten sind:

- Präsens

- Konjunktiv bei Wiedergabe des Textes

- Zitation (direkt/Indirekt) mit Quellenangabe

- Schlüssige Argumentation (lieber wenige starke, als viele schwache Argumente)

- Einleitung, Hauptteil, Schluss (nur Schluss subjektiv)

Einen textgebundenen argumentierenden Text schreiben: Vorbereitung

Vor dem Schreiben des eigentlichen Textes sollten die drei Schritte einer guten Vorbereitung beachtet werden:

  1. Zuerst muss der vorliegende Text sorgfältig gelesen werden. Dies kann auch mehrfach mit Hilfe von Markierungen geschehen. Die Markierung sollten der Übersichtlichkeit zuliebe verschiedenfarbig sein, z.B. gelb für rhetorische Mittel und rot für Inhalt. Markierungen helfen nur, wenn sie ausschließlich wichtige Informationen hervorheben, daher sollte man maximal 5 aufeinanderfolgende Worte markieren.
  2. Danach sollten die wichtigsten Argumente notiert werden, wobei auch die angegebenen Quellen beachtet werden sollten.
  3. Der eigene Standpunkt zum aufgeführten Sachverhalt sollte nun feststehen. Dieser muss nicht mit der Meinung des Autors übereinstimmen. Es sollten hier eigene Argumente aufgeführt, erläutert und belegt werden.

Einen textgebundenen, argumentierenden Text schreiben – So geht’s!

Im Folgenden wird ein Überblick über die drei Elemente einer Argumentation gegeben:

Einleitung: Die Elemente, aus der eine Einleitung besteht, sind immer: 

  • Textsorte
  • Titel
  • Autor
  • Erscheinungsdatum 
  • kurze Inhaltsangabe

Bei der Inhaltsangabe ist auf Neutralität und Wertfreiheit zu achten und diese sollte die Länge von wenigen Sätzen nicht überschreiten.

Hauptteil: Der Hauptteil besteht aus drei Abschnitten: 

  1. Analyse (Inhalt): Hier wird die These (Hauptaussage) sowie alle Argumente und Beispiele aus dem Text dargestellt. 
  2. Analyse (Sprache): Hier sollen alle rhetorischen Mittel, Satzbau und Wortwahl analysiert werden. 
  3. Stellungnahme: Hier sollte sich für eine Pro/Contra-Haltung entschieden werden oder auch nur teilweise zugestimmt werden. Aufgeführte Argumente sollten bestätigt/kritisiert und diese Haltung auch begründet werden. Eigene Argumente sollten mit Beispielen oder Belegen untermauert werden.

Schluss: Der Schluss stellt die Zusammenfassung der Analyse dar. Er sollte eine kritische Bewertung der Argumentation des Autors enthalten und auch die eigene Position sollte hier verdeutlicht werden. Auch Lösungsvorschläge oder Ausblicke können gegeben werden.

Übungen

Die Verbesserung des Schreibens wird am besten durch regelmäßige Übungen unterstützt. Kreativität und Stil können durch Übungen evaluiert und somit auch weiterentwickelt werden. Bekannte Übungen zum Texte schreiben lernen sind unter anderem:

  1. Automatisches Schreiben

Es werden Texte über die aktuellen Gedanken oder das Gesehene geschrieben. Das Blatt wird gefüllt und es wird so erlernt, Themen kreativ zu behandeln.

  1. Essay

Kurze Essays (ca. 500 Worte) über ein emotional verknüpftes Thema üben das kreative und leidenschaftliche Schreiben über ein Thema. Die Emotion ist hierbei egal. Es kann sich um Wut, Trauer oder Freude handeln.

  1. Schreibaufforderungen

Sogenannte „writing prompts“ finden sich z.B. bei Pinterest und behandeln unterschiedlichste Themen. In der Regel bekommt man Schlagwörter oder Situationen genannt, zu denen ein Text geschrieben werden soll.

  1. Bücher

Klassische Bücher mit Übungen für das kreative Schreiben oder sonstige Sachbücher helfen beim Schreibtraining.

  1. Weiterentwicklung

Es ist sinnvoll alle Übungen aufzubewahren, um einen Fortschritt zu erkennen und Schwachstellen zu definieren.

  1. Routine entwickeln

Schreiben sollte nicht stressig sein, sondern in den Alltag integriert werden. Routine hilft bei einem besseren Schreibfluss und dabei, schnell einen Anfang zu finden.

  1. Mündliches Schreiben

… bedeutet, dass man schreibt wie gesprochen wird. Bei Startschwierigkeiten kann diese Art des Schreibens beim Formulieren helfen.

  1. In Bildern Schreiben

So wird dem Leser am besten vermittelt, was dargestellt werden möchte. Vergleiche helfen hier bei der Umsetzung von gedachten Bildern.

  1. Erzählungen anders wiedergeben

Dieselbe Geschichte aus einer anderen Perspektive zu schreiben, hilft den Wortschatz zu erweitern. Auch verschiedene Grundemotionen oder Stimmungen können so ausprobiert werden.

Tipps

Ein gut geschriebener Text wird nicht anhand der Grammatik, sondern anhand des Stils bewertet. Einen eigenen Stil entwickelt man mit der Zeit. Dieser kann unter anderem durch das eigene Lesen von Büchern, Sprache und Umfeld geprägt werden. Auch der Einsatz der klassischen Stilmittel wie Metaphern oder Synonyme lassen einen Text lebendig und gut leserlich gestalten.

Grundsätzlich sind gute Texte einfach, geordnet, prägnant und geben Anreize. Um dies zu erreichen, sind im Folgenden die wichtigsten Tipps kurz und knapp für einen guten Text aufgeführt:


Die Wortwahl:

- Synonyme beleben jeden Text

- „Brückenwörter“ kommen in einem Abschnitt vor und werden später wiederholt. Sie haben einen Wiedererkennungswert.

- Lieber kurze als lange Wörter verwenden

- Konkrete Wörter verwenden: Immer das einfachere Wort wählen.

- Fremdwörter vermeiden

- Unnötige Wörter und Füllwörter streichen.


Die Sätze:

- Wie in einer Pyramide sollte das Wichtigste zuerst gesagt werden und das Unwichtigere in Nebensätzen erscheinen werden.

- „Topic Sentences“ definieren als erster Satz eines Abschnitts dessen Thema

- Ist ein Satz länger als sieben Wörter, können manche Menschen den Anfang wieder vergessen, aber…

- …Satzlänge variieren macht den Text lebendig

- Lieber aktive als passive Sätze verwenden

- Ausdrucksstarke Worte gehören ans Satzende

- Klassische Struktur: Subjekt, Verb, Objekt

- Keine Schachtelsätze


Der Text:

- Der rote Faden: Der Text sollte in sich geschlossen sein. Der klassische Aufbau Anfang, Mitte, Ende ist hier die beste Lösung

- In der Textlänge variieren um Monotonie zu vermeiden

- Folgelogik beachten: Auf das Wichtigste folgt das Zweiwichtigste

- Tonlaut beachten: Wörter mit „farblosen E“ vermeiden.

- Satzmelodie sollte variiert werden.

- „Wer A sagt, muss auch B sagen“ heißt nur das anfangen, was später auch aufgegriffen wird.

- Qualität vor Quantität.

Der Schreibstil:

- Schwankungen des Schreibstils vermeiden: Wechsel von emotional über sachlich zu neutral sollten vermieden werden

- „Wordiness“ (Schwätzigkeit) sollte vermieden werden

- „Show, don’t tell“ bedeutet klar und deutlich machen, wie etwas ist und dieses nicht umschreiben

- Nicht verneinen, sondern alles positiv formulieren

- Humor ist gewünscht

- Menschliche Gefühle ebenso

- Umgangssprache und Klischees vermeiden

- Nicht alles erklären

- Phrasen sollten vermieden werden

- Nicht die Perspektive wechseln

- Nur passende Metaphern verwenden, aber…

- …. Trotzdem bildreich schreiben.

- Ironie vermeiden, da schriftlich schwer zu identifizieren

- Viele Menschen mit vielen Sinneseindrücken machen lebendig

- „Und die Moral von der Geschicht…“: Unterhalten, aber bitte mit Lehre

Der Autor selbst:

- Durch das laute Lesen wird erst bemerkt, wie der Lesefluss ist und wie die Sätze klingen

- Der Autor sollte im Hintergrund bleiben

- Der Autor muss objektiv bleiben

- Kurzfassen, auf den Punkt kommen

- Der Autor sollte den Leser mögen und für diesen schreiben


ÜBER DEN AUTOR

Autor des Ratgebers – Georg

Georg Hutzschenreuter

Georg ist Abi-Coach und Experte für die Oberstufe und das Abitur. Er verhilft Oberstufenschüler/innen mit der richtigen Strategie und erprobten Methoden zu ihrem Wunsch-Abitur. In diesem Blog erfährst du mehr über seine Expertise.

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Georg von Abirocket vor Tafel

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